Initiative

DAS PRINZIP KUNST verfügt über eigene, öffentlich zugängliche Formate zur Begegnung sowie über Konzepte für Recherchen und kuratorische Präsentationen, um die zeitgenössische Kunstforschung (sowohl Oeuvre- als auch Sammlungsforschung) kontinuierlich aus verschiedenen Perspektiven zu erweitern. Aus diesem Grund sind projektbezogen unterstützende Kooperationen und Förderprogramme willkommen. Diese Initiative wurde von Jana Noritsch und Matthias Moseke ins Leben gerufen:

 

Autorin, Kuratorin Jana Noritsch

noritsch.de

Sammlungs- und Œuvre-Forschung ergründet individuelle Motivationen und fängt Schaffenskraft ein. Sie kontextualisiert – ohne Kunstsammelnde und Kunstschaffende zu kanonisieren. Wenn sie gut ist.“

Als Sammlungsforscherin, Autorin, Kuratorin und Moderatorin arbeitet Jana Noritsch, studierte Sprach- und Kulturwissenschaftlerin, seit über 15 Jahren mit Künstlern und Sammlern zusammen. Im Januar 2014 gründete sie den Collectors Club Berlin – und widmet sich damit vorrangig der Pflege von Sammlungen und deren Sichtbarwerdung.

Allen Seiten zuzuhören, sie zu Wort kommen zu lassen und neue Themen zu kommunizieren, ist ihr Anliegen. In den Ausstellungen dieser Kunstgesellschaft und den kreativen Projekten des Netzwerks verbinden sich junge Kunstströmungen mit Positionen aus künstlerischen Nachlässen und – meist unveräußerbaren – Werken in Sammlungen. Vom Kunstsalon über offene GalleryTalks bis hin zu (Podiums-)Diskussionen mit Künstlern, Sammlern, Galeristen und Museologen. Für jeden Kontext das besondere Format zu finden, ist ihr Ziel – ebenso wie: immer die Wahrnehmung von Kunst ganz nach vorne zu stellen.

Dazu gehört auch die Etablierung privat initiierter Sammlungsforschung: Kunstbesitzer und Sammler bereichern und vervollständigen nicht nur Salons und Depots, sondern auch Verzeichnisse zu Leben und Werk eines Künstlers oder Dossiers gemäß ihrer Sammlungsspezifika. Wichtig ist hier neben großer Sorgfalt im juristischen, archivarischen und historischen Bereich auch, die Verbindung zu Museen und weiterführenden Institutionen zu knüpfen.

Ihre Texte zu Kunst, Sammlungen und Ausstellungen sind international publiziert. Und doch ist ihr auch hier das gemeinsame Gespräch wichtiger: das ‚mit‘ statt ‚über‘ jemanden sprechen und schreiben.

 

Diplom-Künstler Matthias Moseke

moseke.de

Matthias Moseke lebt mit Unterbrechungen seit 1982 in Berlin. Mitte der Neunzigerjahre studierte er Freie Kunst bei Professor Westendorp. Er arbeitet seitdem als freischaffender Maler mit kontinuierlicher internationaler Ausstellungspräsenz. Seit einigen Jahren widmet er sich zunehmend auch der kunsttheoretischen Auseinandersetzung.

‚Zeugnisse komplexer Existenz‘ bezeichnete der Künstler seine erste große Einzelausstellung, damals nach seinem Diplom in der Bremer Galerie Herold. Werkreihen wie ‚Opulent‘ oder ‚Reduziert‘ und ‚Strukturelles Gedächtnis‘ folgten.

Pastos vermischt Moseke die Farbe auf der Leinwand und seine Intuition formt mit entschlossenen Setzungen expressive Bildräume. Die ineinander gemalten Farbverläufe, das mehrschichtige Auftragen von Ölfarbe, Harz, Kohle, das Wegkratzen und erneute Auftragen, all dies lässt übereinandergeschichtete Farbmassen in einen inneren Dialog treten. Gegenläufige Strukturen entstehen oder auch Spannungen. Manchmal werden Risse über das Bild getrieben. Die informellen Gestaltungselemente sind Farbe, Gestus und das Material.

Form ist abwesend. Freiheit ist präsent.

„Malerei bedeutet für mich gelebte Freiheit, im Prozess und im Ergebnis. Im Informell gibt es die geringsten Einschränkungen – für mich und den Betrachter gleichermaßen. Es ist erstaunlich, wie unterschiedlich meine Angebote auf der assoziativen Ebene wahrgenommen werden. Auf der emotionalen Ebene wirkt die Komposition, die immer das Herz meiner Bilder ist. Ich spüre, wenn`s stimmt, körperlich.“

Jedes seiner Bilder lebt eine andere Geschichte und die Flächen, die Setzungen und die unterschiedlichen Valeurs der wahrnehmbaren Farbtöne – all dies ist zugleich so offen „komponiert“, dass dem Betrachter genug Raum für sich selbst bleibt. Hier trifft wirklich mal die Antoine de Saint-Exupéry’sche Erkenntnis zu: „Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen, sondern nichts mehr weglassen kann.“

„In das tiefere Gedächtnis meiner Bilder einzutauchen, ist Analyse und Positionierung zugleich – wieder und wieder lerne und schöpfe ich aus den Strukturen, der Materialität und Farbtiefe.“